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Schweden-Immobilienkrise: SBB weiter auf Junk abgestuft

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Die Aktie des großen schwedischen Immobilienunternehmens SBB ist seit Anfang 2022 um 92 % gefallen, siehe blaue Linie im Chart. Als perfekte negative Korrelation dazu sehen wir in orange den ansteigenden Leitzins in Schweden von 0 % auf 3,5 %. Der Niedergang von SBB ist seit einiger Zeit am Laufen. Und jetzt folgt die weltweit bekannteste Ratingagentur mit einem weiteren Tiefschlag für das Unternehmen, das im Mittelpunkt der schwedischen Immobilienkrise steht. SBB wird aktuell noch weiter in den Junk-Bereich herabgestuft von S&P Global Ratings, was die ohnehin schon schwierige Finanzierungssituation des angeschlagenen Vermieters weiter verschärfen wird.

S&P stuft SBB weiter ab in Junk-Bereich

Samhallsbyggnadsbolaget i Norden AB, kurz SBB, wurde auf BB- herabgestuft und auf „Negative Beobachtung“ gesetzt. Eine niedrigere Bonitätseinstufung führt zu höheren Kreditkosten und entfernt das Unternehmen noch weiter von seiner früheren Investment-Grade-Investorenbasis. „Wir sehen ein erhöhtes Refinanzierungs- und Liquiditätsrisiko, da das Vertrauen der Investoren in SBB in den letzten Wochen weiter abgenommen hat“, so S&P in einer Erklärung. Das Rating könnte erneut gesenkt werden, wenn es dem Unternehmen nicht gelingt, das Vertrauen des Marktes wiederherzustellen und Vermögenswerte zu verkaufen.

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Höhere Zinsen belasten das Geschäftsmodell

Die Aktien der SBB sind so stark gefallen, weil die höheren Finanzierungskosten das Geschäftsmodell des Unternehmens unter Druck gesetzt haben. Das Unternehmen ist zwar bei weitem nicht das einzige, der in den Jahren der ultraniedrigen Zinssätze viele Schulden aufgenommen hat, doch ist es zu einem vielbeachteten Indikator für Immobilienunternehmen in Schweden und darüber hinaus geworden.

Die Herabstufung erfolgte nur wenige Tage, nachdem SBB den Vorstandsvorsitzenden und Gründer Ilija Batljan durch Leiv Synnes, den Finanzvorstand des konkurrierenden Immobilienunternehmens Akelius Residential Property AB, ersetzt hatte. Er hat sich verpflichtet die Vermögenswerte des Unternehmens nicht mit einem Abschlag zu veräußern.

Immobilienmarkt in Schweden angeschlagen

Doch nach dem drastischen Anstieg der Zinssätze ist das Verkaufsvolumen auf dem schwedischen Gewerbeimmobilienmarkt auf den niedrigsten Stand seit 10 Jahren gesunken, mit einem Rückgang der Transaktionen um 65 % in diesem Jahr, da sich Verkäufer und Käufer nur schwer auf angemessene Preise einigen können.

Analystenaussage und anstehende Refinanzierungen

„Obwohl die Herabstufung aus unserer Sicht keine Überraschung ist, betrachten wir sie als negativ“, sagte Marcus Gustavsson, Kreditanalyst der Danske Bank A/S, in einer Mitteilung. Er fügte hinzu, dass weitere negative Rating-Aktionen sowohl von S&P als auch von Fitch nicht ausgeschlossen werden können.

Die SBB, die innerhalb der nächsten drei Jahre fällig werdende Anleihen im Wert von 1,6 Milliarden Dollar erneuern muss, wurde von S&P vor einem Monat erstmals auf Ramschniveau herabgestuft – ein Schritt, dem auch Fitch Ratings folgte.

FMW/Bloomberg/Chart TradingView


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