Aktienforen - Gift für Unternehmen - Gewinn der Shortseller

Obwohl ein junges Unternehmen, in einem wichtigen und immer wichtigeren Marktsegment, gute Nachrichten liefert, kennt der Kurs nur eine Richtung.
Ich fragte mich warum das so ist?
Heute fand ich eine Studie über die Manipulation von Unternehmen oder ganzen Marktbereichen, die mir die Augen öffnete.

Definition Short-Selling :
Short Selling (deutsch Leerverkauf) ist eine Handelsmethode, wobei der Shortseller auf fallende Kurse der Aktien eines Unternehmens spekuliert.
Das entsprechende Instrument wird zuerst verkauft und dann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn der „perfekte“, sinkende Kurs sich ergibt, wiedergekauft.

Exakt bedeutet dies; Ich entleihe mir gegen eine Gebühr eine Aktie von dem Inhaber, verkaufe diese zum aktuellen Kurs und warte bis dieser fällt.
Dann Kaufe ich mir die Aktie wieder und gebe sie dem Inhaber zurück. Die Differenz zwischen Verkauf- und Kaufkurs minus der Entleihgebühr ist mein Gewinn.

Hartes Geschäfft das Short-Selling :
Bisher war es so, dass sich Short-Seller durch Bilanzen wühlen mussten, um solche Trades zu finden. Zuletzt bei Wirecard. Damit hatten sie sehr viel Erfolg
und einige wurden damit sehr Reich. Ihre Arbeit ist auch wichtig, denn, es ist ihnen zu verdanken das die Fauleneier der Unternehmen entlarvt werden.
Viele der großen Short-Seller sind auch noch bei diesem Modell, bestehend aus Recherche, akribischer Analyse und dem daraus resultierenden Handeln.
Doch haben sich auch einige Neue Zweige des Short-Selling ergeben und diese haben die Macht ganze Bereiche zu Manipulieren - was nicht ganz zutrifft
es aber gut beschreibt.

Die neue Methodik :
Immer mehr Ratingagenturen für Aktien, Anlegerzeitschriften und ähnlich gelagerte Analysen und Analysten, beziehen der Faktor der Anlegerstimmung mit in
ihre Analysen ein. Manche sehen diese Stimmungen schon als wesentlichen Teil ihrer Analyse an. Woher diese Analysten und Ratingagenturen ihre Informationen
beziehen liegt offen auf der Hand und wird auch immer wieder Kommuniziert. Google, Facebook, Twitter und andere werden gern als Datenkraken bezeichnet,
sie alle wurden Reich weil sie diese Daten von uns Kostenfrei erhalten. Wer kennt ihn nicht den Spruch, wenn es um Datenschutz geht ; "Ich habe nichts zu verbergen..."
Diese Firmen lassen sich für ihre Daten bezahlen, schalten damit personalisierte Werbung oder Manipulieren Suchergebnisse aufgrund unserer Profile, die sie über uns erstellt und gesammelt haben.

Der neue Typus an Short-Seller will aber schon bei kleinen Kurseinbrüchen profitieren, wird daher keine Gelder an solche Firmen zahlen, die seinen Gewinn minimieren werden.
Die großen Unternehmen lassen sich für ihre Daten gut bezahlen. Wo gibt es denn sonst noch Daten zu den Aktien, die man in das Auge gefasst hat?

Aktienforen : Segen oder Fluch ?
Segen für viele Anleger, die ohne Wissen an der Börse agieren wollen, dabei aber einfach keine Geduld und Verständnis haben oder aufbauen, wie lange der Zeitraum sein wird, bis ihre Investition
letztendlich mal Früchte tragen wird. Einige von Ihnen steigen mit einer klaren Kursentwicklung vor Augen in eine Aktie ein, haben schon die Maximal Rendite ausgerechnet - meist nur erhofft -
und wenn sich der Zeitpunkt dann verschiebt, aus welchen Gründen auch immer, oder der Kurs auch mal fällt, was zu erwarten ist, wird der ganze Frust im Forum abgeladen.
Das ist die Munition der neuen Short-Seller, die ihnen kostenfrei geliefert wird. Gepaart mit ein wenig Anlegerpsychologie, ergibt somit schnell eine Möglichkeit sich Short zu positionieren.

In den Foren selbst geht es meist nur auf Basis von Gefühlen oder Emotionen um das Unternehmen, selten mal basierend auf Fakten. Genau diese Emotionen und Gefühle, die schon durch zu
Hohe oder zu kurz angelegte Erwartungen in das leben gerufen werden, brechen dann den Damm und liefern die Argumente für die neue Sparte der Short-Seller.

So wundert es mich nicht, das AFC Energy PLC talwärts fährt, wenn ich mir das Forum dort ansehe. Hier hat sich daraus ein Shortvolumen ergeben von 50.7 Handelstagen bis zur Deckung.
Die folge ist, man lädt noch mehr Frust ab und die Rate wird wohl noch weiter steigen.

Was bedeutet das für Foren ?:
Foren können eine Hilfe sein, wenn man bei faktenbasierten Diskussionen bleibt. Informationen austauscht oder Wissen vermittelt. Wenn man aber, wie oft genug gesehen,
auf rein überzogener Erwartungshaltung und Emotionen diskutiert, wird man sich selbst Schaden und dem Unternehmen in das man investiert hat.
Man wird zu einer Selbst erfüllenden Prophezeiung, die man selbst immer weiter nährt.

Das wissen der Anleger kann man oft genug an den gestellten Fragen erkennen, das von dürftig bis nicht vorhanden reicht. Auch immer wieder aufflammende Argumente, die sich oft genug
als Haltlos oder Hochspekulative erweisen und meist auf billigen Werbeanzeigen basieren, dokumentieren diesen Umstand. Auch ich habe nicht alles von Anfang an gewusst, weiß es auch heute noch nicht,
doch habe ich mich hingesetzt und nach Informationen gesucht und gelernt, ohne mir dabei an der Börse ständig eine blutige Nase zu holen.

Habt ihr auch schon solche Erfahrungen mit Foren gemacht? Wie seit ihr damit Umgegangen?

Quelle : ijbf.uum.edu.my/images/ijbfvol8no4dec2011/1-The-impact-of-manipulation-in-internet-stock.pdf
Beyond Technical Analysis

Clause de non-responsabilité