Ölpreis Prognose: Nach dem erwartbaren Test der 36 USD Kurzone, geht es in dieser Woche wieder aufwärts. Welche Gründe das hat und wie viel Potential für den Ölpreis bestehen könnte, darüber sprechen wir in dem folgenden Artikel.
GERINGERE PRODUKTION AUS NORWEGEN UND DEN USA
Der Ölpreis kann in dieser Woche von kurzfristigen Faktoren profitieren. Zum einen erwarten Marktteilnehmer eine geringere Produktion aus Norwegen, wo Produzenten aufgrund eines Streiks ihre Plattformen zum Stillstand brachten. Reuters bemisst die fehlende Kapazität auf zirka 330 Tsd. Barrel. Zirka die Höhe des zusätzlichen weltweiten Angebots aus Libyen. Hinzu kommt nun ein erneuter Hurrikan-Alarm im Golf von Mexiko. Offshore-Unternehmen haben bereits damit begonnen, auch dort die Produktion herunter zu fahren.
Insgesamt 17 % der gesamten US Produktion entfällt auf Offshore-Anlagen im Golf von Mexiko. Damit ist in den kommenden Wochen zumindest nicht mit einem starken Aufbau bei den Rohöl-Beständen zu rechnen. Dies steht normalerweise der saisonalen Entwicklung entgegen, in der Raffinerien ihren Instandhaltungsarbeiten verrichten und die Nachfrage nach Benzin ebenfalls nachlässt. Die saisonal schwache Phase beginnt in der Regel Mitte Oktober.
ANGEBOT KÖNNTE WEITER FALLEN
Heute wird die EIA ihren Short Term Energy Outlook präsentieren. Impulse fallen ausgehend von dem Report in der Regel eher gering aus. Dennoch ist es interessant zu sehen, wie die EIA die aktuelle Nachfrage-Angebots-Situation einschätzt. Aus der letzten Schätzung geht zumindest hervor, dass wir uns weiterhin in einem Nachfrageüberhang befinden. Per August lag die weltweite Produktion bei 91,5 Mio. Barrel, während die Nachfrage einen Wert von 94,3 Mio. Barrel erreichte.
Erwartungen, dass sich das ändern könnte, stiegen mit den steigenden COVID-Zahlen sowie der schwächeren Nachfrage aus China und der näher kommenden, saisonal bedingt schwächeren Phase. Dass die 36 USD Marke im Ölpreis WTI ein zweites Mal getestet wird, haben wir daher erwartet und hier auf DailyFX in den letzten Wochen immer wieder verfolgt. Nun drehen allerdings die Erwartungen ein wenig. Die saisonal schwache Phase bei der Nachfrage könnte durch ein geringeres Angebot abgefedert werden. Zum einen aufgrund der oben genannten, kurzfristigen Vorkommnisse.
Insbesondere aber auch dann, wenn die OPEC-Produktion, ab Oktober bei den Compliance-Nachzüglern, wie im JMMC Meeting versprochen, geringer ausfällt. Per September war sie nahezu unverändert. Die Nachfrage könnte zwar trotzdem stagnieren, oder sogar fallen, doch die Angebotsverluste könnten dies zumindest für die nächsten zwei bis vier Wochen kompensieren. Damit sollte man ein Ansteigen in Richtung 45 USD je Barrel nicht mehr gänzlich ausschließen. Dazu müsste allerdings zumindest die Widerstandszone bei 42 USD je Barrel überwunden werden.
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