Der DAX stürzte am Mittwoch, einen Tag vor der EZB-Leitzinsentscheidung regelrecht ab, verlor zeitweise 3%.
Grund für den Ausverkauf waren die Entwicklungen rund um die Schweizer Credit Suisse, die nächste Bank, dieses Mal in Europa, die durch den geldpolitisch restriktiven Kurs der EZB im Kampf gegen die Inflation in Schieflage geraten ist und um einen Bail Out betteln dürfte.
Dass die Credit Suisse schon seit längerer Zeit ein Kandidat für einen Kollaps ist, soll an dieser Stelle nicht vertieft werden. Die Brisanz erwächst durch den Umstand „systemrelevant“ zu sein, global mit großen Kreditinstituten verflochten zu sein und durch die jüngsten Entwicklungen im US-amerikanischen Bankensektor nun ebenfalls in den Fokus der Marktteilnehmer zu rücken und bedrohlich ins Wanken zu geraten.
Die resultierenden Abschläge im gesamten europäischen Bankensektor am Mittwoch haben auch den DAX unter Druck gebracht und zum, in der gestrigen DAX-Analyse thematisierten Abprall in der 15.200er Region geführt. Alle Augen liegen nun auf der EZB und ihrer morgigen Leitzinsentscheidung, bei der, wie in den vergangenen Morning Meetings thematisiert, eine klare Absage an weitere Zinsanhebungen erfolgt – was dann auch als Signalwirkung im Hinblick auf die FED kommende Woche Mittwoch gewertet werden dürfte.
Das Resultat dürfte eine Erholungs-Rallye und deutlicher Rücklauf über 15.000 Punkte sein.
Bleibt ein solches Signal aus, droht ein Ausverkauf und eventuell auch „Armageddon“ an den Finanzmärkten, würde doch, zumindest kurzfristig offenbar, dass geldpolitische Lockerungen ausgehend von der galoppierenden Inflation, nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, keine Option darstellen und man stattdessen ein langes und breites Bankensterben mit entsprechend katastrophalen Auswirkungen auf die globale Wirtschaft willens wäre in Kauf zu nehmen, die 14.000er Marke wäre in diesem Fall kurzfristig nur ein Zwischenziel im DAX auf der Unterseite.